Platte Giant Crow – In the Cut (Cosi Records) im Test, Bild
Die ungefähre Lesezeit beträgt 2 Minuten
Musikrezension > Platte > 19.03.2025

Giant Crow – In the Cut


Genre: Alt Country Rock

Was für eine Überraschung! Sogar als ausgesprochener Nicht-Country-Fan bin ich von diesem Album wie weggeblasen. Man muss aber auch dazusagen, dass der „Alt“- ebenso wie der „Rock“-Anteil der Genrezuschreibung dem „Country“ weitgehend den Rang ablaufen. Hier und da gibt es eine Steel Guitar oder ein Banjo zu hören, doch insgesamt kommen Fans von düster-romantischem Indie-Folk-Rock mit „In the Cut“ am ehesten auf ihre Kosten.

Atmosphärisch liegt das Album irgendwo zwischen dem Noir-Pop von Madrugada, New Model Army, Nick Cave und einem Western, der von Tarantino verfilmt und von Morricone vertont wurde. „Postrock-Tremolo-Gitarren treffen auf mitreißende Instrumentalparts und kreieren eine Klanglandschaft, die nach Benzin riecht und tausend psychedelische Farben in den Gehörgängen ausbreitet“, beschreibt es die Presse-Info recht zutreffend. Schon beim ersten Hören erkennt man, dass es sich hier um mehr als nur ein gelungenes Experiment handelt. Der Opener „Hands“ hat absolute Hit-Qualitäten, und auch die weiteren Tracks sind kompositorisch durchdacht und handwerklich an der Grenze zur Perfektion ausgeführt. Knietief im Country Noir watet das Hamburger Quintett, dabei klingt es so professionell und strukturell ausgefuchst, dass man kaum glauben mag, dass dieses Album das Langspiel-Debüt der Band sein soll. Die Produktion ist sauber, druckvoll und klar, mit guter Dynamik – so was hört man bei weitaus aufwändigeren Produktionen selten.

Leider gibt es auch eine schlechte Nachricht: Das Album ist nur als limitierte Edition von 300 roten Vinyls mit Textblatt und gefütterter Innenhülle erhältlich – dennoch wollte ich Ihnen diese Perle nicht vorenthalten. Also schnell zuschlagen!

Fazit

Fiebriger Sound zwischen Pulp, Pomp und Poesie. Klasse!


TitelGiant Crow – In the Cut
LabelCosi Records
Angehört vonMichael Bruss
Vorheriger Test

Vijay Iyer / Linda May Han Oh / Tyshawn Sorey – Compassion - Genre: Jazz

Nächster Test

Ihlo – Union - Genre: Progressive Metal

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Redakteur / Tester

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