Sun Ra Arkestra under the Direction of Marshall Allen – Lights on a Satellite

Genre: (Free) Jazz Orchester

Ähm, ja. Also ich gebe gerne zu, dass ich ganz grundsätzlich kein Fan allzu freier Jazz-Spielarten bin. Und auf dem Album „Lights on a Satellite*“ von Sun Ra Arkestra (Under the Direction of Marshall Allen) gibt es nicht nur wildes gejazze. Aber eben schon ein bisschen.

Das mag für Connaisseure des Genres ein echtes Fest sein – denn die Band, Entschuldigung, das Orchester spielt technisch absolut auf allerhöchstem Niveau. Doch wenn auf der D-Seite sich das Saxophon in quietschigen Tönen einen irren Wettlauf mit dem Rest des Orchesters liefert, müsste ich schon in einem Zustand tiefsten Zens sein, um nicht die Lautstärke stark zu verringern oder die Nadel vom Teller zu heben. Doch das ist mein ganz persönliches Problem, und lassen Sie sich nicht von meiner Ignoranz zu diesem Thema ins Bockshorn jagen: Objektiv betrachtet liefert das Sun Ra Arkestra under the Direction of Marshall Allen hier genau das ab, was Fans wollen: Extrem energetische, mitreißende Jazz-Mucke mit Drive, viel Kreativität und Witz. Der Free Jazz hält sich ja eh weitestgehend im Hintergrund, stattdessen gibt es viel Swing und mit „Baby Won’t You Please Be Mine“ sogar ein (für mich auf der Platte insgesamt herausragendes) Vokalstück.