Es gibt sie noch, die nicht-weiblichen Blues-Interpreten auf Ruf Records! Nein, Spaß beiseite, selbstverständlich weist das Portfolio der Thüringer eine ausgewogene Mischung aus alten und jungen Hasen auf. Eddie 9Volt alias Brooks Mason Kelly gehört eher zu den letzteren.
Doch bereits sein Debüt „Left my Soul in Memphis“ von 2019 ließ die Szene aufhorchen. Der „frische und lebensbejahende“ Stil des Albums ist auch auf dem neuen und vierten Album „Saratoga“ allgegenwärtig. Eddie 9V mäandern durch Soul, Funk, Blues, Country und Rock sowie die Jahrzehnte, als sei es die leichteste Übung der Welt. Selten hört man so eine junge Band, die derart authentisch und professionell, mit Spaß an der Sache, ungekünstelt und künstlerisch wertvoll ihr Ding macht. Es gibt auf „Saratoga*“ keine Lückenfüller, dafür umso mehr Highlights. „Cry Like the Rover“ und „Chamber of Reflection““sind nur zwei davon – und doch scheue ich mich fast, nur den einen oder den anderen Track so herauszuheben. Die Band beziehungsweise Produzenten des Albums gehen sogar so weit, je nach Track die Positionierung der Instrumente im Stereomix anzupassen. Je „retroartiger“ der Track, desto „oldschooliger“ der Mix: In einigen Tracks steht auf einmal das Schlagzeug (halb)links, was den ein oder anderen Hörer zu der Vermutung verleiten könnte, seine Analogkette habe ein Problem.
Ein wahres Fest für Fans oldschooliger Funk/Soul/Blues-Mucke.
| Titel | Eddie 9Volt – Saratoga |
| Label | Ruf Records |
| Angehört von | Michael Bruss |
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