Simon Oslender / Steve Gadd / Will Lee – All That Matters

Genre: Jazz

Die deutsche Jazzszene bringt gerade wieder einige neue Stars hervor, die sich trotz ihrer noch jungen Karriere inzwischen auch international einen guten Ruf erarbeitet haben. Gleich zwei von ihnen sind auf dem aktuellen Werk „All That Matters“ des Pianisten Simon Oslender zu hören.

Dieser ist einer, der der zuvor genannten Gruppe zuzurechnen ist, der andere ist der Saxofonist Jakob Manz, im Jahr 2022 ausgezeichnet mit dem Landesjazzpreis Baden-Württemberg und jüngst mit einem kleinen Fernseh-Special der breiten Öffentlichkeit bekannt gemacht worden. Simon Oslender kann sich inzwischen Koryphäen wie den Schlagzeuger Steve Gadd und den Bassisten Will Lee ins Studio holen (Letztgenannten nicht zum ersten Mal) und sich damit einen langgehegten Traum erfüllen. Um die Freude noch größer zu machen, sind als Gäste auch noch Bruno Müller an der Gitarre und Nils Landgren an der Posaune mit dabei. In unterschiedlicher Besetzung haben sie zehn Titel aufgenommen, die alle von Simon Oslender selbst komponiert wurden und auf denen er überwiegend an der Hammondorgel B3 agiert, darüberhinaus auch am Flügel und weiteren Tasteninstrumenten.

Der gebotene Jazz speist sich aus vielen verschiedenen Stilrichtungen, maßgeblich aus Soul, Funk, R & B und Blues. Man merkt der Aufnahme an, dass die Musiker viel Freude an ihrer Arbeit hatten, was sich vor allem daran ablesen lässt, dass die meisten Stücke des Albums beim ersten Durchgang „im Kasten“ waren und die gesamte Session nur zwei Tage benötigte, um nun in guter Klang- und Fertigungsqualität um die Gunst der Jazz- Käufer zu buhlen. Unter den vielen schönen Momenten hat Steve Gadds Schlagzeugarbeit auf „Close Call“ und Nils Landgrens sehnsuchtsvoller Beitrag auf „Leaving Paradise“ besonders gefallen.